Wir feiern unsere Stadt! Unter diesem Motto fanden am Sonntag, 4. Juni nicht nur der [
Jahresempfang der Stadt], sondern auch der Unesco-Tag, das Fest der Kulturerben auf dem Alten Markt und das Filmfest am Neuen Markt - eine Premiere - statt. Auf dem Fest der Kulturerben präsentierten sich verschiedene Vereine der Landeshauptstadt, denen gemein ist, dass sie sich ehrenamtlich um den Erhalt bzw. die Sanierung des jeweiligen Kulturerbes kümmern. Darunter beispielsweise der Winzerberg e.V., der den Winzerberg neben Sanssouci wieder aufgebaut hat, oder der Förderverein des Jagdschlosses Stern-Parforceheide e.V., der das Jagdschloss nebst Kastellanhaus sanierte.
Zum ersten Mal wurde das Filmfest auf dem Hof des Kutschstalls begangen. Dort wurden fünf Filme gezeigt. Am Nachmittag liefen zwei Kinderfilme, so auch der alte DEFA-Film „Moritz in der Litfaßsäule“ von Rolf Losansky. Gedreht 1983, erzählt der Film von einem Jungen, der von Zuhause abhaut und sich in einer Litfaßsäule versteckt. Dort trifft er auf eine schlaue und sprechende Katze. „Diese Katze ist eine Trickfilmfigur, die über das sogenannte Stop-Motion-Verfahren ihren Weg auf die Leinwand findet. Die Art und Weise, wie damals diese Katze in den Film eingearbeitet wurde, war innovativ und zeigt einmal mehr, welche guten Filmhandwerker schon damals in Babelsberg arbeiteten“, erklärte Sebastian Stielke, der durch den Filmnachmittag und -abend führte und Mitarbeiter des Büros „Unesco Creative City of Film Potsdam“ ist. Die Katze ist übrigens als Exponat im Filmmuseums.
Während am Nachmittag der bestuhlte Hof des Kutschstalls noch recht schwach besucht war, entführte der Film „Als wir träumten“ von Andreas Dresen um 18.45 Uhr rund 40 Besucher in die Zeit der frühen 1990er Jahre als vieles chaotisch und neu war.
Bereits um 18.15 Uhr, als Co-Regisseur Sebastian Gadow seinen Film „Laika und Nemo“ vorstellte, war das Publikum angewachsen. Denn hier hatten Kinder und Erwachsene gleichermaßen die Gelegenheit, aus erster Hand zu erfahren, wieso für den Film mit einer Länge von 15 Minuten sieben Jahre der Realisierung gebraucht wurden. Auch die Puppen aus dem Film hatte Sebastian Gadow dabei, so dass die Kinder auch mal die eine oder andere Veränderung an den Augenbrauen und Haaren vornehmen durften, um die Animation der Puppen besser zu verstehen.
Der Festtag klang für die Besucher des Filmfestes gemütlich aus. Alle waren begeistert von der atmosphärischen Kulisse, die der Kutschstallhof bot. Von einer Fortsetzung im nächsten Jahr ist auszugehen.