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Von "Hitzetelefon" bis "Hitzeknigge": Potsdam entwickelt Maßnahmenpaket zum Schutz vor gefährlicher Wärme

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 07.06.2023 / 09:01 Uhr von pre
Potsdams Öffentlicher Gesundheitsdienst bietet von Anfang Juni bis Ende August gesundheitliche Hitzeschutzmaßnahmen an. Die Gesundheitsbeigeordnete Brigitte Meier und die Amtsärztin und Leiterin des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Dr. Kristina Böhm, stellten diese Maßnahmen am Dienstag vor. „Der Klimawandel bringt nicht nur extreme Wetter- und Umweltveränderungen mit sich, er beeinflusst und verstärkt auch die gesundheitlichen Probleme der Menschen in vielfältiger Weise“, begründet Brigitte Meier die Aktion. „Es ist auch unsere gesellschaftliche Aufgabe, vulnerable Gruppen, wie ältere und vorerkrankte Menschen sowie Kinder vor den gesundheitlichen Folgen von Hitze zu schützen“, stellt Amtsärztin Dr. Kristina Böhm fest.

Zu den Maßnahmen zählt zum Beispiel das Hitzetelefon, das sich an alle Menschen über 75 Jahren richtet, die in der eigenen Häuslichkeit leben. Insgesamt wurden 13.626 Briefe mit Anschreiben, Informationsflyer und einer Postkarte zum „Hitzetelefon“ versandt. Nach vorheriger Anmeldung erhalten alle registrierten Personen ein Beratungsgespräch zum Thema Hitze, mit Tipps und Hinweisen, wie sich jeder Einzelne im Alltag schützen kann.
Darüber hinaus informiert der Öffentliche Gesundheitsdienst bei aktuellen Hitzewarnungen des DWD alle registrierten Personen.
Weiterhin gibt es auf der Internetseite der Landeshauptstadt unter [www.potsdam.de/hitze] Informationen zum Schutz vor Sonne und Hitze für alle Bevölkerungsgruppen, den Hitzeknigge mit einem Potsdamer Lokalteil sowie den Flyer „Hitze – sind Sie gerüstet?“. Zeitnah soll dieser Flyer auch in sechs weiteren Sprachen zur Verfügung stehen.
In den kommenden Jahren sollen die Hitzeschutzmaßnahmen weiter ausgebaut werden, um eine noch breitere Bevölkerungsschicht erreichen und informieren zu können. Gefördert werden diese Maßnahmen in 2023 durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, das mit dem Hitzeaktionsplan für das Land Brandenburg ebenfalls konkrete Maßnahmen zur Prävention gesundheitlicher Folgen durch Hitze initiieren und umsetzen möchte.
Brandenburg gehört bereits jetzt zu den heißesten und niederschlagärmsten Bundesländern Deutschlands. Nach Schätzungen des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg sind in den Jahren von 2018 bis 2021 schätzungsweise 744 Menschen im Land Brandenburg an den Folgen von Hitze verstorben.

Für persönliche Gespräche stehen die Mitarbeiter des Öffentlichen Gesundheitsdienstes auch in der Seniorenwoche am 9. Juni in der Stadt- und Landesbibliothek von 10 bis 13 Uhr sowie am Tag des Bevölkerungsschutzes am 24. Juni von 10 bis 18 Uhr auf dem Alten Markt zur Verfügung.

Bilder

Brigitte Meier (links) und Dr. Kristina Böhm an einer Trinkwasserbar, die Dienstag temporär vor dem Rathaus stand. Foto: Robert Schnabel / LHP Potsdam
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