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Richtfest auf dem Campus „Am Neuen Palais“ der Universität Potsdam

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 08.06.2023 / 13:01 Uhr von pre
Wissenschaftsministerin Manja Schüle bewies Mittwochmittag Humor. Sie bat beim Richtfest der ersten beiden neuen Gebäude im Rahmen der Neuordnung des Universitätscampus “Am Neuen Palais” zu entschuldigen, dass sie keine Schuhe an den Füßen hatte. Ihre Pumps mussten weichen, denn: “Ich habe nicht erwartet, auf einem Beachvolleyballfeld zu gehen”, sagte Manja Schüle ob des strandähnlichen Bodens. Davon unbeeindruckt zog die Ministerin ihre Rede in aller Eile durch, damit die umstehenden Gäste nicht in der Hitze darben mussten. Das, was sich auf dem Grundstück entwickelt, ist eine Vereinigung von Alt und Neu par excellence, so Manja Schüle. 

Der Campus ist durch seine Nähe zum Schloss „Neues Palais“ im Park Sanssouci eine besondere bauliche Herausforderung, gilt es doch, den historischen Hofbauten gerecht zu werden. Das gelingt, so Frank Stolper, Staatssekretär der Finanzen. “Sie ordnen sich der geschützten Anlage unter.”
Die Universität Potsdam benötigt an ihren drei Standorten in der Landeshauptstadt mehr Räume. Die beiden Gebäude - benannt A+B -, die nun die Krone aufgesetzt bekamen, sind Teil des ersten Bauabschnitts. Bis dato brauchte es allerdings einige Zeit, eben, weil sich das Bauprojekt in einem naturnahen und Unesco-geschützten historischen Umfeld befindet.
Das Büro Bruno Fioretti Marquez Architekten gewann bereits 2014 den ausgelobten Realisierungswettbewerb. Im anschließenden Planungsauftrag erarbeiteten die Architekten ein Regelbuch zu den Grundlagen einer zukünftigen Gestaltung der Campuserweiterung sowie die konkreten Entwürfe für die Bauten des ersten Bauabschnittes.
“Es ist ein Moment, auf den ich lange gewartet habe”, kommentierte denn auch der Präsident der Universität Potsdam, Professor Oliver Günther. Seit Frühjahr 2015 stände der Projektentwurf in seinem Bürofenster. “Ich bin froh, dass dieser wunderbare Entwurf für einen Waldcampus nun umgesetzt werden kann.”
Bei aller Freude angesichts des Richtfestes, betrachtete Günther die Planungszeit kritisch. “Es sollte uns nachdenklich stimmen, dass solche Dinge so lange brauchen." Dies ist am Ende ein globaler Wettbewerbsnachteil, mutmaßte er. Nicht nur, weil die Uni so lange weiter auf den Platz warten muss, sondern auch, weil sich die Nutzungsanforderungen für Forschung und Lehre in den Jahren verändern und damit auch die baulichen Anforderungen.
Nichtsdestotrotz geht es jetzt voran. Die neue Bebauung besteht aus zueinander versetzt angeordneten, zweigeschossigen Hofbauten mit jeweils zwei Innenhöfen. Die Gebäude werden in Anlehnung an den Passivhausstandard errrichtet. Sie beinhalten unter anderem Räume für die Universitätsverwaltung, das Rechenzentrum, das audiovisuelle Zentrum, die Druckerei sowie eine neue Heizzentrale mit Blockheizkraftwerk. “Durch die erstmalige gemeinsame Unterbringung unserer zentralen Dienste wird unsere Universitätsverwaltung noch leistungsfähiger”, freute sich Günther.
Übergeben werden die Gebäude vorraussichtlich im Juni 2025. Das Land finanziert den ersten Bauabschnitt mit rund 27,8 Millionen Euro.
In Hinblick auf die eher sachliche und auch nicht immer verständliche Durchnummerierung oder wie in diesem Fall Durchalphabetisierung der Gebäude auf dem Hochschulcampus regte Oliver Günther an, zukünftig Häuser nach Personen zu benennen, die sich um die Universität Potsdam verdient gemacht haben. So wie etwa nach Gründungsrektor Rolf Mitzner, der im April 2023 verstorben ist.

Bilder

Foto: Meetingpoint Potsdam
Foto: Meetingpoint Potsdam
Foto: Meetingpoint Potsdam
Foto: Meetingpoint Potsdam
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