Er ist schon zu einer Tradition geworden – der Weinmarkt auf dem Luisenplatz. Seit Mai 2017 veranstaltet Joseph Nieke von der Agentur Nieke-Veranstaltungen aus Duisburg das populäre Fest, das immer wieder alte und neue Fans des edlen Getränkes anzieht. Waren es anfänglich sieben Weingüter, die sich hier an der Ecke zur Allee nach Sanssouci präsentierten, hat sich ihre Zahl mittlerweile fast verdoppelt. Mithin umschließen die Stände den Luisenplatz nahezu vollständig. Komplettiert wird das Angebot durch Handfestes zum Essen, wie Flammkuchen, Antipasti und Käse und die traditionelle Curry- bzw. Bratwurst.
Der Potsdamer Weinmarkt ist zudem das einzige Weinfest in Deutschland, das trotz aller Unbillen der letzten Jahre nicht ausgefallen ist. Das Weinfest fand in den Jahren 2020 und 2021 einfach erst im Juni statt, als es im Mai noch nicht möglich war.
Zu den Weingütern, die schon seit vielen Jahren immer wieder auf dem Luisenplatz stehen, gehören das Bioweingut Wagner und das Weingut Marco Pfennig aus Rheinhessen.
Zu den Winzern der ersten Stunde, die den Potsdamer Luisenplatz für sich entdeckten, gehört auch Stephan Thielen vom Weingut Thielen-Feilen. Hier werden wohlklingende und wohlschmeckende Weine ausgeschenkt: „Stadtgespräch“, ein trockener Weißburgunder; „Pink“, ein feinherber Rotling, und „Inkognito“, ein Rotwein-Cuvée. Der Moselwinzer zieht eine rundum positive Bilanz.
„Potsdam ist ein dankbares Pflaster, ein Markt, der sich gut entwickelt hat. Ich erinnere mich noch an die ersten Male, als wir förmlich überrannt wurden und mit dem Abwasch der Gläser gar nicht mehr hinterherkamen. Insofern können wir wirklich sagen, dass unser „Stadtgespräch“ in aller Munde war.“ Und ist, denn auch in diesem Jahr gehörte dieser Wein zu den beliebtesten, gefolgt vom feinherben „Pink“, ein Rotling aus dem Jahrgang 2023. „Ein Wein, der wie ein voller Obstkorb schmeckt“, freute sich Stephan Thielen. Aber auch die Gewürztraminer und der Riesling, der Wein, der wie kaum ein anderer für die Mosel steht, liefen sehr gut.
Erst zum zweiten Mal dabei ist Christian Kupper aus Rheinhessen. Besonders beliebt bei den Gästen seines Standes war der Weißherbst rosé und der Grauburgunder. Wahrscheinlich sei dies der Tatsache geschuldet, dass die Leute glauben, mit diesen Weinen immer auf der richtigen Seite zu liegen, zumal trockene Weißweine aktuell ohnehin der Renner seien. Aber auch die extra süßen Weine, die lange in der Reife stehen, gekeltert aus der Huxelrebe, würden Schluck für Schluck mit Bedacht genossen werden, so die Weinexpertin aus dem Hause Kupper.
Seit August 2023 wurde die Angebotsvielfalt des Weinmarktes durch internationale Weingüter erweitert. Zum einen durch das Weingut Wandel aus dem österreichischen Schiltern, das im Kamptal liegt. Ihre Weinflaschen sind besonders schön mit Schmetterling, Hase und der Schnecke etikettiert, denn die Tiere symbolisieren Leichtigkeit, Kraft und Ausdauer im Reifungsprozess der Weine, die aus den Trauben Grüner Veltliner, Riesling oder dem Blauen Zweigelt gekeltert sind.
Zum anderen und ebenfalls zum zweiten Mal dabei das Weingut Gotberg aus der Tschechischen Republik.„Potsdam ist ein Traum. Der Weinmarkt ist wirklich einzigartig“, freuen sich die beiden Weinexperten der Gotberger Weine. Wahrscheinlich läge das an der Mischung. Denn immerhin kämen sowohl Einheimische als auch Touristen hierher, dann ginge der Markt ja fast 14 Tage lang und wäre sowohl während der Woche als auch am Wochenende sehr gut besucht.
Und in der Tat: Man hörte an vielen Stellen auf dem Luisenplatz die englische Sprache, aber auch zuweilen französisch oder spanisch.
Gut liefen am Stand der tschechischen Winzer der Rote Traminer und der Rosé Merlot.
Besonders beliebt bei den Besuchern des Weinmarktes sei aber der Weißwein aus der Muskateller Traube. Der „Mährischer Muskat“ sei daher mittlerweile ausverkauft, man könne ihn jedoch noch online ordern.
Und die Gäste? Auch sie sind zufrieden. Corinna und Andy aus Zehlendorf sind eigens mit dem Fahrrad angereist, um hier einen schönen Sonntagnachmittag zu verbringen. Und viele andere kamen als Sohn oder Tochter mit ihrer Frau Mama hierher - es war ja Muttertag - und verbrachten eine illustre Familienzeit miteinander.
Dann waren da natürlich noch die vielen Girls-Gruppen, die einfach mal ein kleines Schwätzchen halten wollten, oder der Potsdamer, der seinen Gästen aus Kanada die deutsche Weinkultur näherbringen wollte. Hier und da sah man frisch Verliebte genauso wie immer noch Verliebte.
All das ist wieder erlebbar im August, wenn vom 15. bis zum 25. August die zweite Ausgabe des Potsdamer Weinmarktes für das Jahr 2024 stattfindet.
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