In Potsdam sorgt der geplante Ausbau der Tramstrecke nach Krampnitz für Diskussionen um den Erhalt eines geschützten Eichentorsos an der Nedlitzer Straße. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Potsdam betont, dass der Baum, der als Lebensraum für den streng geschützten Heldbockkäfer dient, nicht gefällt werden darf, obwohl er der geplanten Trassenführung im Weg steht.
Uta Fink vom BUND Kreisvorstand Potsdam kritisiert, dass die bisherigen Planungen der Tramtrasse die ökologischen Aspekte unzureichend berücksichtigen. Sie weist darauf hin, dass der Baumtorso entgegen früherer Annahmen weiterhin vom Heldbockkäfer bewohnt wird, was durch aktuelle Nachkontrollen bestätigt wurde.
Diese Kontrollen zeigen, dass die Käfer auch im Juli noch schlüpfen, was möglicherweise auf den Klimawandel zurückzuführen ist.
Die Diskussion um den Eichentorso verdeutlicht die Herausforderungen, die mit der Umsetzung der Tramplanung verbunden sind. Laut Fink könnten entweder Wohnbereiche durch zusätzlichen Verkehr belastet oder die geschützten Heldbock-Eichen gefährdet werden. Der BUND Potsdam fordert daher eine grundlegende Überarbeitung der Verkehrsplanung, um sowohl den Naturschutz als auch die Interessen der Anwohner zu berücksichtigen.
Die Stadt Potsdam steht vor der Aufgabe, eine Lösung zu finden, die den Erhalt der geschützten Bäume gewährleistet und gleichzeitig die Verkehrsinfrastruktur verbessert. Die Debatte zeigt, wie komplex die Abwägung zwischen Naturschutz und städtischer Entwicklung sein kann.