Ist Blixa Bargeld ein Alien? Sind die sechs Männer der Band mit dem klangvollen Namen ‚Einstürzende Neubauten‘ Außerirdische?

Seit ihrer Gründung im Jahr 1980 hat die Band um Frontmann Blixa Bargeld klangvolle, laute, experimentierfreudige Musik gemacht. Einem Sujet lässt sich ihre Musik nur schwer zuordnen.

Hört man sich die alten Lieder und die neuen Songs der CD mit dem smarten Namen „Rampen“ an, könnte man hin und wieder schon denken, dass dieses Laute, dieses Andere in der Musik doch nicht von dieser Welt ist. Noch dazu, wo das Rampen-Album den Zusatz trägt: apm: alien pop music.

Geschäftsführer des Waschhauses Matthias Paselk freute sich, dass der Tourauftakt in seinem Hause stattfand, denn einen Auftritt der Band hätte man sich für das Waschhaus schon länger gewünscht. Und weil Andrew Unruh, Drummer der Band und regelmäßig im Potsdamer Drum Club dabei, ein gutes Wort für den Potsdamer Veranstaltungsort in der Schiffbauergasse eingelegt hat, sei dieser Wunsch in Erfüllung gegangen. „Es ist zu uns gekommen“, sagte Paselk.

Und so fand diese feine Show mit fast schon privatem Charakter vor rund 400 Gästen statt. Diese kamen vornehmlich aus Potsdam und Umgebung und natürlich aus Berlin. Einige kamen aus Baden Württemberg – sie nutzten die Chance, ihre Lieblingsband in Potsdam live zu sehen, weil sie hier zufällig gerade Urlaub machten.

Das tat ihrem Urteil über das Gesamtkonzert jedoch keinen Abbruch: „Es war toll.“

Besonders spektakulär war der Einsatz zahlreicher Haushaltsgegenstände, wie Schneebesen, Tassen, Bohrmaschine, Vibrator oder auch Regenrinnen, Plastiktonnen und -kanister, um aus ihnen und mit ihnen, zusammen mit der Vielzahl an Gitarren und Bässen, Töne zu zelebrieren, die sich zu einem wuchtigem Klangteppich verwebten. Taktgenau bringen die Musikprofis jeden Song zum Ende. „Es war ein gewaltiges Konzert“, so ein langjähriger Fan aus Potsdam, „ein bißchen erinnert es mich an Nick Cave.“ Und das ist auch kein Wunder, denn von 1984 bis 2003 spielte Blixa Bargeld als Gitarrist bei Nick Cave and The Bad Seeds.

Es sind also ganz normale irdische Vollblutmusiker, die am Dienstag Abend die Waschhaus-Arena zum Beben brachten. Ihre Musik ist cool, irre und unverkennbar im Sound, der wahrscheinlich sogar Neubauten zum Einstürzen bringen könnte.