Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten des Geld- und Werttransportes am heutigen Montag, den 30. September, zu einem ganztägigen Streik auf. Der Streik wird in allen Bundesländern, mit Ausnahme von Baden-Württemberg, durchgeführt. In Berlin und Brandenburg legen die Beschäftigten der Unternehmen Ziemann, Prosegur und WSN die Arbeit nieder.
Auslöser für die Arbeitsniederlegungen sind die stockenden Verhandlungen zum Bundesmanteltarifvertrag für rund 10.000 Beschäftigte der Branche. In der zweiten Verhandlungsrunde am 20. September konnte keine Einigung erzielt werden, da die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) kein Angebot vorlegte, das den ver.di-Forderungen entsprach.
Ver.di verlangt unter anderem, dass alle arbeitstäglich über die 8 Stunden hinaus gehenden Zeiten mit dem Überstundenzuschlag vergütet werden und dass es bundeseinheitliche Regelungen für Urlaubs- und Weihnachtsgeld gibt. Konkret fordert die Gewerkschaft ein Urlaubsgeld und ein Weihnachtsgeld in Höhe eines halben Bruttomonatsgehalts sowie 31 Urlaubstage bei einer 5-Tage-Woche. Bereits bestehende, höhere Urlaubsansprüche sollen dabei erhalten bleiben.
Ver.di-Verhandlungsführerin Sonja Austermühle äußerte Kritik an den bisherigen Vorschlägen der Arbeitgeberseite, die sie als Verschlechterung der Arbeitsbedingungen wertet. „Es gab kein akzeptables Angebot zu unseren Mantelforderungen, ganz im Gegenteil: Die Arbeitgeber haben stattdessen an ihren Forderungen festgehalten, die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern. Neuhinzukommende sollen zum Beispiel weniger Urlaubstage bekommen“, betonte Austermühle. Aus diesem Grund sehe sich ver.di gezwungen, den Druck auf die Arbeitgeber durch einen bundesweiten Streik zu erhöhen.
Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 17. und 18. Oktober in München angesetzt.