Das Archäologische Landesmuseum Brandenburg lädt für morgen, den 2. Oktober, zu einem Abendvortrag über die Bedeutung von Pfeil und Bogen in der Bronzezeit ein. Der Archäologe Leif Inselmann von der Freien Universität Berlin wird unter dem Titel "Einsame Spitzen? – Pfeil und Bogen in der Bronzezeit" neueste Forschungsergebnisse präsentieren.
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Der Vortrag verspricht, ein neues Licht auf eine der ältesten Waffen der Menschheit zu werfen. Besonders spannend sind die Erkenntnisse aus den Ausgrabungen im Tollensetal, die als Schauplatz eines prähistorischen Gewaltkonflikts gilt. Inselmanns Team analysierte die dort gefundenen Pfeilspitzen und kam zu überraschenden Schlüssen:
- Viele der Pfeilspitzen scheinen "fremdländischen" Ursprungs zu sein, mit Vergleichsexemplaren aus Süddeutschland
- Die Funde deuten auf komplexe Austauschnetzwerke in der Region hin
- Es gibt Hinweise auf eine frühe Form überregionaler Kriegsführung in Mitteleuropa
Diese Erkenntnisse könnten die bisherige Sichtweise auf bronzezeitliche Konflikte grundlegend verändern. Während in weiten Teilen Mitteleuropas bereits Bronzepfeilspitzen üblich waren, verwendete man in Norddeutschland und Skandinavien weiterhin Spitzen aus Feuerstein.
Der Vortrag findet morgen um 18.30 Uhr statt. Der Eintritt ist frei.
Veranstaltungsort:
Archäologisches Landesmuseum Brandenburg
Neustädtische Heidestraße 28
14776 Brandenburg an der Havel