Die Stadt Werder (Havel) hat in Zusammenarbeit mit dem örtlichen NABU-Verband ein innovatives Projekt zur Förderung der Biodiversität gestartet. Auf einer 125 Quadratmeter großen, bisher ungenutzten Fläche des Alten Friedhofs wurde eine Blühwiese angelegt, die als neuer Lebensraum für heimische Pflanzen und Tiere dienen soll.
NABU-Aktive haben den bestehenden Rasen bearbeitet und eine Mischung aus 20 verschiedenen Wildkräutern eingesät. "Hier sollen in den kommenden Jahren Wiesenglockenblume, Karthäusernelke, Johanniskraut, Ochsenzunge, Schafgarbe, Wiesensalbei und vieles mehr erblühen", erklärt Katharina Müller, Vorsitzende des NABU-Ortsverbands. Zusätzlich wurden Frühblüher-Zwiebeln wie Schneeglöckchen und Krokusse gepflanzt, um die Blütezeit zu verlängern.
Um die natürliche Ausbreitung der Pflanzen zu fördern, wird die Fläche künftig nur noch ein- bis zweimal jährlich gemäht. Auf einer benachbarten 100 Quadratmeter großen Fläche wird ein ähnliches Konzept ohne Einsaat und Vorbereitung umgesetzt, um später Vergleiche ziehen zu können.
Das Projekt zielt darauf ab, neuen Lebensraum für verschiedene Tierarten zu schaffen. "Solche Flächen können dabei helfen, die Arten- und Insektenvielfalt zu erhalten", betont Müller. Von Schmetterlingen bis hin zu Igeln sollen zahlreiche Tiere von der neuen Blühwiese profitieren.
Bürgermeisterin Manuela Saß begrüßt die Initiative: "Unser Alter Friedhof ist ein kulturelles Gedächtnis der Stadt. Zugleich kann er Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere sein." Die Stadtverwaltung hat das Projekt initiiert und unterstützt die Umsetzung aktiv. "Wiesenblumen sind häufig nur kleinblütig. Sie leisten aber Großes für die Insektenvielfalt", erklärt Müller abschließend.