Die Deutsche Bahn und die Landeshauptstadt Potsdam haben eine wegweisende Kooperation zur Modernisierung von vier wichtigen Bahnhöfen geschlossen. Das Projekt, das Teil des Bundesprogramms "Modellprojekte Smart Cities" ist, zielt darauf ab, die Stationen Potsdam Hauptbahnhof, Griebnitzsee, Golm und Pirschheide in moderne Mobilitätsdrehscheiben zu verwandeln.
Die zweijährige Partnerschaft verfolgt mehrere Kernziele. Zum einen soll der Umstieg vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr erleichtert werden und zum anderen sollen das Bahnhofsumfeld als auch das Kundenerlebnis verbessert werden.
Konkret sind folgende Maßnahmen geplant:
- Ausbau flexibler Anschlussmobilität
- Schaffung komfortabler Wartemöglichkeiten
- Optimierung der Beleuchtung
- Erweiterung des Sharing-Angebots für die "letzte Meile"
- Innovative Lösungen für moderne Mobilität
An den ausgewählten Bahnhöfen entstehen Mobilitätsstationen mit erweiterten Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, Lastenräder und verschiedene Sharing-Fahrzeuge. In der Innenstadt und einzelnen Quartieren sind zusätzliche Mobilitätspunkte für die Rückgabe geliehener Fahrzeuge vorgesehen.
Neben der verbesserten Mobilität wird auch das Ambiente rund um die Bahnhöfe aufgewertet:
- Neue Wartebereiche mit Stadtmöbeln und Spielgeräten
- Klimaresiliente Bepflanzung von Grünflächen
- Verbesserte Wegeleitung
- Energieeffiziente, sensorgesteuerte Beleuchtung
Innovative Technologien wie Sensoren für ressourcenschonende Wasser- und Stromversorgung sowie intelligente Paketstationen (Smart Locker) ergänzen das Angebot.
Parallel zur Bahnhofsmodernisierung verzeichnet die App DB Rad+ in Potsdam beachtliche Erfolge. Seit ihrer Einführung im Oktober 2023 haben Nutzer bereits 240.000 Kilometer zurückgelegt. Die App belohnt Radfahrer mit Punkten, die gegen Prämien eingetauscht werden können.
Die gesammelten anonymen Daten dienen der Stadt zur Verbesserung der Radinfrastruktur. Ein geplanter Hackathon im Frühjahr 2025 soll die gewonnenen Erkenntnisse nutzen, um unter anderem Wartezeiten an Ampeln zu optimieren und fehlende Fahrradabstellplätze zu identifizieren.
Ralf Thieme, Vorstand Personenbahnhöfe bei der DB InfraGO AG: „Damit ganz im Sinne des Ziels unserer Strategie ‚Starke Schiene‘, immer mehr Menschen für die klimafreundliche Bahn zu gewinnen, entwickeln wir Bahnhöfe weiter. Wir machen sie gemeinsam mit Städten und Kommunen zu zukunftsorientierten, lokalen Mobilitäts-Hubs, die alle Verkehrsarten verknüpfen. Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit der Landeshauptstadt Potsdam und mit finanzieller Unterstützung vom Bund jetzt vier Potsdamer Stationen für das Gemeinwohl attraktiver machen und deren Vorplätze neugestalten. Die Bahnhöfe bieten zeitgemäß Platz für Fahrrad, E-Mobile und Sharing. So profitieren alle von neuen, intelligenten und nachhaltigen Angeboten.“
Mike Schubert, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam: „Smart City“ geht voran. Das zeigt auch der heutige Start für die Smart-City-Partnerschaft mit der Deutschen Bahn. Gemeinsam werden wir bis 2026 vier Pendlerbahnhöfe zu smarten Mobilitätsdrehscheiben mit Anschlussmobilität für die sogenannte letzte Meile aufrüsten und damit die Nutzung des ÖPNV insbesondere für Pendlerinnen und Pendler noch attraktiver gestalten. So machen wir mit unserem Smart-CityProjekt den Pendel-Alltag vieler Potsdamerinnen und Potsdamer einfacher und angenehmer.“