In Gefahr, die Achtelfinalpartie des Deutschen Wasserball-Pokals gegen die SG Stadtwerke München zu verlieren, gerieten die Potsdam Orcas am Samstagabend im Sport- und Freizeitbad blu nie. Mit reichlich Ruhm bekleckerte sich die Mannschaft von Trainer Alexander Tchigir aber auch nicht. 13:6 (3:0, 3:2, 3:2, 4:2) gewann das hochfavorisierte Potsdamer Team gegen den Bundesliga-B-Gruppen-Vertreter aus Bayerns Hauptstadt.
„Tatsächlich habe ich vor dem Spiel und auch währenddessen ein anderes Auftreten eingefordert“, so Coach Tchigir. „Ich denke, die grundsätzliche Einsatzbereitschaft war da, aber Fokus und Konzentration fehlten.“ So musste Tchigir genauso wie die rund 150 Fans mit ansehen, wie reihenweise selbst größte Möglichkeiten ungenutzt blieben. Latte, Pfosten, der Münchner Torhüter: Der Gäste-Kasten schien zeitweise wie vernagelt. Dennoch ging Potsdam nach Treffern von Finn Taubert, Matti Arnold und Tyler Kugler mit einem sicheren 3:0 aus dem ersten Viertel.
Kapitän Ferdinand Korbel – zuverlässigster Spieler an diesem Abend – vollstreckte im ersten Angriff des zweiten Abschnitts zum 4:0, ehe die Gäste im Gegenzug erstmals Erik Dortmann im Potsdamer Tor überwanden. Nach einem weiteren Treffer Münchens ging es nach Buden von Taubert und Korbel mit 6:2 in die Halbzeit. Spätestens nach dem 7:2 durch den bis dahin ebenfalls etwas glücklosen Till Hofmann war die Vorentscheidung gefallen. Cenek Rames per Strafwurf und Florian Burger von Linksaußen markierten noch die Treffer zum 9:4 vor der letzten Pause. Im Schlussviertel markierten zunächst Burger und Rames die Treffer zum 11:5. Lu Meo Ulrich und Korbel mit seinem dritten Tor sorgten schließlich für den 13:6-Endstand.
„Nach dem Motto, ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss, haben wir das heute über die Bühne gebracht“, sagte Korbel schmunzelnd. „Wir haben richtig viel liegengelassen, das Weiterkommen war aber nie in Gefahr. Wir sind unter den besten Acht im Pokal; das ist gut. Im Topspiel nächste Woche müssen wir aber im Angriff deutlich konsequenter sein und mehr als Mannschaft spielen.“
Tatsächlich muss eine deutliche Leistungssteigerung her, um im Bundesliga-Duell beim Tabellennachbarn ASC Duisburg etwas Zählbares mitzunehmen. Mit zwölf Punkten aus sechs Partien liegen die Rheinländer auf dem dritten Rang, unmittelbar vor Potsdam (9 Punkte in 5 Spielen). „Das Spiel gegen München sollte den Fokus jetzt noch einmal schärfen“, so André Laube, sportlicher Leiter der Orcas. „Ich bin sicher, dass wir rasch wieder an die vorherigen Saisonleistungen anknüpfen können.“
Entscheidend sei, dass verletzungsfrei und gesund ins Viertelfinale eingezogen worden sei. „Die Spielzeit läuft aktuell prima. Duisburg ist gerade auswärts Favorit und wir können frei aufspielen.“
Nach dem Match beim ASC steht am 7. Dezember noch die Partie bei der SG Neukölln an. Dann geht es in einer sechswöchige Nationalmannschaftspause, in der aber eine Reihe Potsdamer Spieler bei den Herren, der U20 und U18 eingebunden sind. Wann die Auslosung des Viertelfinales stattfindet, ist noch unklar; der nächste Gegner Potsdams im Pokal steht also noch nicht fest.
Potsdam: Torhüter Erik Dortmann, Tyler Kugler (1), Finn Taubert (2), Cenek Rames (2), Arne Hofmann, Maurice Jüngling, Jonas Große, Matti Arnold (1), Ferdinand Korbel (3), Till Hofmann (1), Florian Burger (2), Lu Meo Ulrich (1), Melvin Karpinski