Logo

Klimawandel: Sind Brandenburgs Seen in Gefahr?

Sonstiges
  • Erstellt: 09.01.2025 / 17:01 Uhr von ant
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Brandenburg schlägt Alarm: Die Seen in Brandenburg sind akut gefährdet. In einem kürzlich veröffentlichten Seenreport, der am 7. Januar 2025 dem Potsdamer Beigeordneten für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt übergeben wurde, zeigt der BUND die besorgniserregende Entwicklung von 17 repräsentativen Seen auf.

Der Report macht deutlich, dass die Kombination aus Klimawandel und unangepasster Landnutzung den Seen massiv zusetzt. Steigende Temperaturen und verstärkte Verdunstung führen zu sinkenden Wasserständen, während gleichzeitig die Grundwasserneubildung abnimmt. Carsten Preuß, Landesvorsitzender des BUND Brandenburg, warnt: "Viele Seen in Brandenburg drohen auszutrocknen oder zu bloßen Gewässerresten zu schrumpfen, wenn wir nicht umgehend handeln."

Ein besonders alarmierendes Beispiel ist der Groß Glienicker See, der zwischen Berlin und Potsdam liegt. Seit der Jahrtausendwende ist der Wasserspiegel hier um etwa 1,50 Meter gesunken. Richard Jacob vom BUND-Arbeitskreis Wasser betont, dass neben den klimatischen Auswirkungen auch Fehler in der Landnutzung sichtbar werden. Die zunehmende Flächenversiegelung und intensive Wasserentnahme in der Region haben die Wasserbilanz aus dem Gleichgewicht gebracht.

Der BUND fordert ein radikales Umdenken in der Landnutzung und im Wassermanagement. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehören die konsequente Versickerung von Niederschlägen, Waldumbau, Wiedervernässung von Mooren und eine Umstellung der Landwirtschaft auf wassersparende Kulturen. Auch die Industrie und Kommunen sind gefordert, ihren Wasserverbrauch zu optimieren und nachhaltige Konzepte zu entwickeln.

Der BUND-Landesvorsitzende Preuß appelliert eindringlich an die Politik, insbesondere den neuen Landtag und die Umweltverwaltungen: "Wir müssen unverzüglich mit nachhaltigen Maßnahmen zur Klimawandelanpassung beginnen. Es ist das letzte Zeitfenster, das uns für Klimaanpassung und Klimaschutz bleibt."

Der vollständige Seenreport: [Klick].

Dieser Artikel wurde bereits 400 mal aufgerufen.

Werbung