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Potsdam testet KI-System zur schnelleren Bearbeitung von Wohngeldanträgen

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 12.04.2025 / 11:01 Uhr von hvf
Die Landeshauptstadt Potsdam setzt als eine der ersten Städten bundesweit auf den Einsatz Künstlicher Intelligenz zur Unterstützung bei der Bearbeitung von Wohngeldanträgen. Seit April läuft dazu ein Pilotprojekt, bei dem eine neue Software getestet wird, die zentrale Aufgaben im Antragsprozess automatisiert – darunter die Erkennung und Erfassung von Unterlagen, das Identifizieren fehlender Dokumente sowie die Unterstützung von Mitarbeiter bei rechtlichen und fachlichen Fragestellungen.

Das KI-gestützte Assistenzsystem wurde von der forml GmbH entwickelt und kommt in Zusammenarbeit mit der Digitalagentur Brandenburg (DABB) sowie in Abstimmung mit dem Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (MIL) zum Einsatz.

„Wir versprechen uns vom Einsatz der neuen Software mit KI-Unterstützung vor allem eine schnellere Bearbeitung von Wohngeldanträgen sowie eine Entlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, erklärte Brigitte Meier, Beigeordnete für Ordnung, Sicherheit, Soziales und Gesundheit. Sie betonte zudem, dass Potsdam damit einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Verwaltung gehe. In den vergangenen Monaten seien bereits mehr als 50 Bürgerdienstleistungen digitalisiert worden, nun werde erstmals eine KI-Software zur Antragsbearbeitung konkret eingesetzt.

Im Jahr 2024 wurde über 6.600 Potsdamern Bewilligungen für Wohngeld zugesichert – ein Anstieg um 51 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit lag zuletzt bei rund 15 Wochen. Mit Hilfe der KI-Lösung soll diese Zeit künftig deutlich verkürzt werden.

Das System trifft keine automatisierten Entscheidungen über Anspruch oder Wohngeldhöhe, sondern dient ausschließlich als Hilfsmittel für die Sachbearbeitung. Es erkennt unvollständige Angaben, sortiert Posteingänge, klassifiziert Dokumente für die elektronische Akte und weist auf Unstimmigkeiten hin. Ein integrierter Chat-Assistent ermöglicht zudem gezielte Recherchen auf Grundlage interner Vorgaben und öffentlicher Informationen.

Die Pilotphase ist zunächst auf zwei Monate angelegt. Bei erfolgreichem Verlauf könnte die Lösung dem Land Brandenburg zur flächendeckenden Einführung in anderen Wohngeldstellen zur Verfügung gestellt werden. Bereits seit Mai 2024 besteht in Potsdam die Möglichkeit, Wohngeldanträge online zu stellen. Weitere Informationen dazu bietet die Stadtverwaltung unter: [www.potsdam.de/de/wohngeld-damit-wohnen-bezahlbar-bleibt].

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