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Projekt CampusLHP: Potsdam konkretisiert nächste Schritte zur Verwaltungsmodernisierung

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 10.06.2025 / 13:01 Uhr von hvf
Die Landeshauptstadt Potsdam informiert über den aktuellen Stand des Projekts CampusLHP zur Neuordnung und Zentralisierung der Stadtverwaltung. Im Ausschuss für Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung am 17. Juni werden der zuständige Dezernent Dieter Jetschmanegg und Projektleiter Markus Beck über die Fortschritte berichten. Langfristiges Ziel sei es laut Stadtverwaltung, bis 2033 die derzeit auf 17 Standorte verteilten Verwaltungseinheiten auf einem zentralen Campus zusammenzuführen. Die Stadt rechnet aktuell mit Investitionskosten in Höhe von rund 222 Millionen Euro.

Ein wesentlicher Schritt im Projekt ist die Entlastung des Zwischenarchivs. Dafür wurde eine Immobilie in der Drewitzer Straße angemietet. Noch 2025 soll der Umzug aus Groß Glienicke abgeschlossen sein. Insgesamt sind rund 170.000 Einzelakten – etwa acht Regalkilometer – zu verpacken und zu transportieren. Die logistische Abwicklung umfasst rund 12.000 Umzugskartons.

Die dadurch frei werdenden Räume in Groß Glienicke werden als Zwischenlager für Depotgüter der Potsdamer Museen genutzt, bis das geplante zentrale Archiv- und Depotgebäude in Marquardt zur Verfügung steht. Die Stadt bereitet derzeit die planungsrechtlichen Grundlagen für diesen Neubau vor.

Dieter Jetschmanegg sieht in der Zwischenlösung auch Vorteile für andere städtische Einrichtungen: „Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, eine Lösung für das Zwischenarchiv, und damit auch für die steigenden Bedarfe der Museen nach geeigneten Depotflächen zu finden. Das wird eine kleine Kettenreaktion hervorrufen, denn dadurch bekommen wir in allen Bereichen mehr Luft zur Unterbringung unserer Archivalien.“

Parallel zum Archivumzug läuft die vom Kommunalen Immobilien Service (KIS) betreute Sanierung des Potsdamer Rathauses. Schwerpunkte sind die brandschutztechnische Ertüchtigung, die denkmalgerechte Instandsetzung, Verbesserungen bei der Haustechnik, Barrierefreiheit sowie die Schaffung moderner Arbeitsplätze. Auch Sonderbereiche wie der Plenarsaal, die Kantine und ein Veranstaltungsraum werden restauriert. Das Bauvorhaben mit einer Bruttogeschossfläche von 21.800 Quadratmetern umfasst laut Angaben der Stadtverwaltung Investitionen von rund 64 Millionen Euro. Der Abschluss der Arbeiten ist für das erste Quartal 2028 geplant.

Anschließend folgen weitere Bau- und Modernisierungsmaßnahmen auf dem Innenstadtcampus. Geplant sind unter anderem neue Gebäude, ein Multifunktionssaal mit Plenarsaalfunktion sowie eine Sporthalle. Dafür müssen bestehende Bauten weichen, darunter das Haus 20, eine Sporthalle und Garagen. Bereits im Jahr 2023 wurde eine dreigeschossige Containeranlage zurückgebaut. Für das Haus 2, ehemals Sitz des Gesundheitsamtes, läuft die Abrissplanung. Die Übergabe des Grundstücks an den Brandenburgischen Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB) ist für Anfang 2027 vorgesehen.

Der ursprünglich für Herbst 2025 geplante städtebauliche Wettbewerb für den innerstädtischen Campusstandort wurde vor dem Hintergrund steigender Baukosten und knapper Haushaltsmittel verschoben. Nach einer Überprüfung der Bedarfe sollen gemeinsam mit dem KIS neue Varianten und Wirtschaftlichkeitsberechnungen erarbeitet werden. Der Start des Wettbewerbs ist nun für 2026 vorgesehen. Ziel bleibt eine tragfähige und wirtschaftlich optimierte Lösung für die künftige Verwaltungsstruktur der Stadt.

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