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7.000 Jahre Geschichte: Archäologie trifft Anthropologie

Landesmuseum
  • Erstellt: 12.10.2025 / 14:01 Uhr von hvf
Das Archäologische Landesmuseum lädt am Mittwoch, 22. Oktober, ab 18 Uhr zu einem öffentlichen Vortrag von Prof. Dr. Thomas Terberger von der Georg-August-Universität Göttingen ein. Unter dem Titel „Von Groß Fredenwalde bis Tollensetal – Erfolgreiche Zusammenarbeit von Archäologie und Anthropologie“ steht das Zusammenspiel beider Disziplinen im Mittelpunkt. Der Eintritt ist frei.

Prof. Terberger erläutert, wie archäologische und anthropologische Forschung gemeinsam neue Erkenntnisse über das Leben früher Menschen ermöglichen. Besonders die Untersuchungen an Fundstellen in Norddeutschland zeigen, dass die enge Zusammenarbeit beider Fachrichtungen entscheidend ist, um paläogenetische Daten – also genetische Informationen aus uralten Knochenfunden – richtig zu interpretieren.

Am Beispiel der etwa 7.000 Jahre alten Bestattung eines jungen Mannes in Groß Fredenwalde in der Uckermark wird deutlich, wie durch die Kombination von archäologischen Befunden und anthropologischen Analysen das Leben und Sterben in der Mittelsteinzeit nachvollziehbar wird. Auch bei der Erforschung der ersten Bauern in Brandenburg leisten diese Fächer einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der damaligen Lebensweise.

In den vergangenen Jahren rückte in der Vorgeschichtsforschung zudem das Thema früher Gewalt stärker in den Fokus. Der Vortrag zeigt anhand ausgewählter Beispiele, dass anthropologische Untersuchungen unerlässlich sind, um ein fundiertes Bild von Konflikten und gesellschaftlichen Strukturen in vorgeschichtlichen Zeiten zu zeichnen.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der externen Weiterbildung „Summer School: Osteoanthropologie und Paläopathologie“ statt und richtet sich an alle Interessierten. Ort des Vortrags ist der Vortragsraum im Obergeschoss des Archäologischen Landesmuseums Brandenburg, Neustädtische Heidestraße 28.

Bilder

: Die Anthropologin Dr. Bettina Jungklaus legt 7.000 Jahre alte Menschenknochen an der mittesteinzeitlichen Fundstelle Groß Fredenwalde frei. Der Mundschutz soll die Kontamination der steinzeitlichen Überreste mit moderner DNA verhindern. Foto: BLDAM
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