Am gestrigen Welthospiztag wurde im Treffpunkt Freizeit in Potsdam eine besondere Premiere gefeiert: Die multimediale Kunstperformance „Glücksmomente – Geschichten vom Lebensende“ zeigte eindrucksvoll, wie viel Schönheit, Nähe und Menschlichkeit selbst in den letzten Tagen eines Lebens liegen können. Sozialministerin Britta Müller eröffnete das Projekt, das sie mit rund 18.600 Euro aus Lottomitteln fördert, mit einem Grußwort.
Sozialministerin Müller: „Jeder von uns wird eines Tages mit dem Thema Sterben konfrontiert. Geliebte Angehörige und Freunde verlassen uns – manchmal plötzlich und unerwartet, doch immer verbunden mit Trauer und seelischem Leid. Umso schöner ist es, wenn wir dieses für die meisten Menschen belastende und bedrückende Thema von einer anderen, hoffnungsvolleren Seite zeigen können. Das Projekt ,Glücksmomente‘ führt uns auf sensible Art vor Augen, dass auch Menschen in ihren letzten Wochen und Tagen Freude, Schönheit und Glück empfinden können. In der Verbindung von Hospizarbeit und Kunst liegt eine besondere Kraft. Denn Kunst kann, was Worte oft nicht vermögen: Sie macht Unsagbares fühlbar. Sie eröffnet Räume für Empathie, für Reflexion, für Trost – jenseits von medizinischen oder gesellschaftlichen Diskursen. Sie gibt dem Leben am Ende eine Stimme, ein Bild, einen Klang. Sie schafft Erinnerungen. Und sie zeigt uns: Auch das Sterben gehört zum Leben.“
Die Performance der Potsdamer Musiktherapeutin und Sozialpädagogin Dr. Astrid Steinmetz verbindet Erzählung, Musik, Projektion und Tanz zu einer berührenden Reise durch echte Geschichten aus der Hospizarbeit. Aus 26 Jahren Erfahrungen im Ricam Hospiz Berlin-Neukölln entstanden rund 70 authentische Lebensberichte – 15 davon wurden bei der Premiere künstlerisch interpretiert.
Begleitend zur Veranstaltung ist im Treffpunkt Freizeit bis zum 24. Oktober eine Ausstellung mit Kunstwerken von inzwischen verstorbenen Hospizgästen des Diakonie-Hospizes Wannsee zu sehen. Der Premierenabend wurde außerdem filmisch dokumentiert und soll künftig auch in Schulen und Bildungseinrichtungen eingesetzt werden.
Ort: Treffpunkt Freizeit, Am Neuen Garten 64, 14469 Potsdam
