Das Wrack der Titanic wurde 1985 entdeckt, 1987 wurden die ersten Objekte geborgen. Die originalen Artefakte in den Vitrinen, imposante Unterwasseraufnahmen und gelungene 3-D-Aufnahmen zeigen die Bemühungen ihrer Bergung und ihrer Konservierung.
Darüber hinaus garantiert die Ausstellung auch haptische Erlebnisse. So darf der stilisierte und gefrorene Eisberg, der in der Ausstellung zu sehen ist, angefaßt werden. Er verdeutlicht, die Dramatik des Untergangs. Denn die meisten Gekenterten, die noch mit Schwimmweste versuchten, die nicht voll besetzten Rettungsboote zu erreichen, starben an Unterkühlung, da die Wassertemperatur bei nur minus zwei Grad Celsius lag.
Auch ein echtes Stück Bordwand - eine dicke Stahlplatte, die seinerzeit mit anderen Platten zusammen genietet wurde - darf berührt werden. Die Nieten - ausgestellt in Vitrinen und von Meeresbakterien zersetzt - natürlich nicht. Es ist übrigens ein Bakterium, das den Namen Titanic trägt, da man es bei Entdeckung des Wracks ebenfalls erstmalig entdeckte.
Mit viel Liebe zum Detail wurde die imposante Freitreppe in der Upper Class der Titanic in Originalgröße nachgebaut. Hier zeigt sich die Oppulenz, die für damalige Verhältnisse an Bord des Luxusliners geherrscht hat. Echtes Eichenholz, aufwendig verziert und die große Glaskuppel demonstrieren aber auch, dass die Ausstellung nicht an jedem Ort aufgebaut werden kann. Denn hierfür ist eine Deckenhöhe von mindestens 15 Metern notwendig.
Die Besucher können eintauchen in das Leben an Bord. Nachbauten eines Damenschlafzimmers, des Lesesaals, eines Waschtisches oder auch ein Zimmer der 3. Klasse visualisieren es.
Darüber hinaus erfährt man viel Wissenswertes: 80.000 Euro - in heutige Werte umgerechnet - hat die damalige Überfahrt nach New York auf der Titanic gekostet. Aber erst wer 110.000 Euro investiert hat, hatte eine Luxussuite mit eigenem Badezimmer!
So erleben die Besucher eine einzigartige und zudem emotionale Zeitreise in das Jahr 1912. Denn mit viel Liebe zum Detail werden auch die Geschichten vieler Passagiere lebendig, die von Tourguides erzählt werden. Es sind die Besucher selbst, die in die Rollen der jeweiligen Passagiere unterschiedlicher Klassen, aber auch der Besatzungsmitglieder schlüpfen. Die Bordkarte, die man gleich am Eingang erhält, macht dies möglich.
Die Tour räumt auch mit einigen Mythen und Legenden rund um die Titanic auf - sei es der Mythos vom minderwertigen Stahl, der im Schiff verbaut worden sein soll, oder mit der Hollywoodfiktion, dass die Passagiere der 3. Klasse nicht auf die Rettungsboote gelassen wurden.
An der letzten Station der Ausstellung wird mit einer Memorial-Galerie allen Toten und allen Überlebenden gedacht. So auch an die jüngste Passagierin, die 1912 ein neun Wochen altes Baby war. Bis 2009 war diese Passagierin der 3. Klasse die letzte Überlebende.
Fazit:
Am 10. April 1912 stach ein eleganter Luxusliner von Southampton, England nach New York in See. Das Schiff sollte nie ankommen. Die Titanic sank am 14. April 1912. Die Ausstellung TITANIC widmet sich genau dieser Tragödie und zeigt nicht nur Artefakte der untergegangenen Titanic, sondern fokussiert auch auf die Geschichten jener Menschen, die an Bord des Schiffes waren.
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www.titanic-ausstellung.com]