In diesem Jahr wird das Lichthaus Ammon 125 Jahre alt. Gefeiert wurde bereits Mitte März mit vielen Kunden, Weggefährten und der Familie. Denn das Lichthaus Ammon ist ein Familienbetrieb in der 4. Generation. Gegründet 1898 von Alfred Ammon, damals noch im Keller des markanten Hauses Jägerstraße 42/ Ecke Hegelallee, als Klempnerei. Bereits 1900 errichtete er in der Bell Etage des Haues sein „Spezialgeschäft für Wasser und Gas“ mit einer großen Ausstellungsfläche. Zu diesem Zeitpunkt brannten die Petroleumlampen, alternativ die Gasleuchten. Erst 1920 leuchteten mehrheitlich die Lampen mit Strom. Immer hielt das Lichthaus Ammon mit der technischen Entwicklung Schritt.

So entwickelte sich das Geschäft zu einer angesagten Adresse in Potsdam, bei der man schöne Lampen und Zubehör sowie die fachkundige Montage der Leuchtkörper erhalten konnte. 1923 trat der Sohn in den väterlichen Betrieb ein. Alfred Ammon junior führte das Geschäft bis 1971 allen Weltgeschehnissen zum Trotz: Inflation, Zweiter Weltkrieg, Deutsche Teilung, DDR-Planwirtschaft.

Da sein Sohn Peter die DDR frühzeitig gen Westen verließ, kam ihm der Besuch von Falko Folz (senior) gerade recht. Dieser war interessiert, sich trotz Planwirtschaft als Meister und Elektroingenieur selbständig zu machen. Falko Folz überzeugte den alten Ammon. Versprechen musste der Nachfolger ihm nur, dass so lange wie er lebte, die Kasse im Laden bleibt. Und diese Kasse ist ein wahres Schmuckstück. Sie steht noch immer im Geschäft, gut geschützt in einem Glaskasten.

Als Alfred Ammon junior 1992 verstarb, starb er in dem Bewusstsein, dass sein Lebenswerk einer guten Zukunft entgegen geht und bestehen wird. Das war im dritten Jahr nach der Wiedervereinigung keinesfalls sicher. Doch Familie Folz hatte in den vergangenen 20 Jahren der DDR das Unternehmen gut vorangebracht. Mit viel Gefühl für Licht, für Elektroinstallationen, für die Kunden und für das Machbare startete Falko Folz in den ersten Wendejahren durch. Seine Tochter Andrea Buttenberg stieg mit ein, genauso wie sein Sohn Falko.

Während Andrea Buttenberg sich primär um den Verkauf kümmerte, war der Sohn für das Handwerkliche verantwortlich. Bis heute verkauft das Lichthaus Ammon hochwertige Leuchten und bietet parallel dazu die vollständige Montage an. Beratung wird groß geschrieben, denn es geht nicht nur darum, dass die Lampe leuchtet, es geht vielmehr um Lichtkonzeptionen, die dem Raum erst das Gefühl des gewissen Etwas, des Behaglichen geben. So entstand über die Jahre eine enge Bindung zu den Kunden.

Das Lichthaus Ammon setzt auf Vertrauen und Wiederkehr und denkt dabei auch an jene, denen das Schicksal nicht so gut mitspielt. Für den guten Zweck verkauft das Unternehmen seine Jubiliäumsleuchte, designt von der brandenburgischen Firma Mawa, zugunsten der Bürgerstiftung Potsdam. Passend zum Jubiläum können es nur 125 Stück sein die ausschließlich im Geschäft Lichthaus Ammon erworben werden können. Die Farbkombination der Leuchte ist gold/grau und damit einzigartig, genauso wie das Lichthaus Ammon mit seiner bewegten und zugleich erfolgreichen Familien- und Unternehmensgeschichte.

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