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Lebensgefährliche Mutprobe in Babelsberg: 14-Jähriger hängt sich an Tram

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 02.06.2023 / 19:01 Uhr von pre
Ein 14-Jähriger suchte sich am Mittwochabend gegen 20.30 Uhr einen lebensgefährlichen Ort für eine Mutprobe aus. Der Jugendliche hatte sich außen an eine fahrende Straßenbahn der Linie 99 gehängt, während seine Begleiter die Aktion mit dem Handy filmen wollten. Der Fahrer bemerkte die Aktion, stoppte die Straßenbahn und informierte seine Leitstelle. Die Polizei verweist im Zusammenhang mit dem Geschehen auf einen tödlichen Unfall am vergangenen Wochenende in Zehlendorf und warnt vor solchen Aktionen.

Im Potsdamer Fall wurde die Polizei alarmiert, die wenig später eintraf. Die Eltern des Jugendlichen wurden informiert und holten ihren Sprössling ab. Die Straßenbahn musste ihre Fahrt für etwa eine halbe Stunde unterbrechen.
Gegen den Jungen wurde ein Strafverfahren wegen Gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr gemäß § 315 StGB eingeleitet.
In Berlin-Zehlendorf ist am Pfingstsonntag ein 19-Jähriger mutmaßlich beim “S-Bahn-Surfen”, also einer ähnlichen Aktion, tödlich verletzt worden. Die Polizei mahnt vor diesem Hintergrund gemeinsam mit den Verkehrsbetrieben in Potsdam:
“Solche Aktionen sind nicht nur ausgesprochen ärgerlich für den Straßenbahnverkehr, weil sie den Betriebsablauf erheblich stören. Denn die Bahn muss halten, die Leitstelle und die Polizei informiert und die Strafanzeige aufgenommen werden."
Und weiter: “Die Gefahr von schweren oder gar tödlichen Verletzungen besteht beim Klammern an und beim Klettern auf fahrende Straßenbahnen in jedem Falle. Beim Herunterfallen können nachfolgende Bahnen den Menschen erfassen, Kurvenfahrten und Erschütterungen den Lebensmüden von der Straßenbahn auf die Straße, gegen Fahrdrahtmasten, ins geschotterte Gleisbett oder gegen andere Gegenstände schleudern.
“Gar keine Chance haben Personen, die eine Straßenbahn erklimmen und auf dem Dach des Fahrzeuges mit dem Strom aus dem Fahrdraht in Berührung kommen. So einen elektrischen Schlag mit 750 Volt und weit über 2.500 Ampere kann man fast nicht überleben und wenn, dann nur mit größten Verletzungen und lebenslangen Einschränkungen.”

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