Heute zählt der Verein 150 Mitglieder. Davon sind 32 aus Berlin, die meisten kommen aus Potsdam. 14 Mitglieder sind sogar aus anderen Bundesländern. Sie kommen extra nach Neu Fahrland, um am Vereinsleben mitzuwirken.
In diesem Jahr wurde bereits auf Weißfisch geangelt. Viele dieser Exemplare seien in diesem Jahr mit einem Gewicht von mehr als zwei Kilogramm schon ziemlich schwer, wie Jaqueline erzählte. Sie ist seit 37 Jahren Mitglied im Angelverein und mit Freude dabei. Besonders schätze sie die Gemeinschaft und den Spaß beim Angeln. Nadine, die bereits seit Kindertagen Mitglied des Vereins ist, freut sich Jahr für Jahr auf das Paarangeln, an dem sie meistens mit ihrem Opa teilnimmt.
Dennis Untenzu, der Vorstandsvorsitzende des Vereins, begrüßte am späten Nachmittag zusammen mit der Ortsvorsteherin Dr. Carmen Klockow die Gäste. Dennis Untenzu bedankte sich für die gute organisatorische Zusammenarbeit mit dem Ortsbeirat, um dieses Dorffest zu veranstalten und bei den Mitgliedern des Vereins, die mit ihrer Fotobox für jede Menge Spaß sorgten und an ihrer Fotowand ihre größten Fänge präsentierten. Als Geschenk des Ortsbeirates hatte Dr. Klockow etwas Besonderes im Gepäck - einen Gutschein für einen Baum, den sich der Angelverein in der hiesigen Baumschule aussuchen kann. So hätte jedes Mitglied etwas von dem Präsent.
Einige Mitglieder hätten zwar lieber etwas kleiner und mehr unter sich gefeiert, wie hier und da zu hören war, doch der Vorstand hatte sich für das etwas großformatigere Event mit mehr Party- und Spaßfaktor entschieden. Deshalb traten die Pirschheidis auf und bespielten zusammen mit Fräulein Biene und Band den großen Wiesenplatz. Getreu dem Motto „Wir lieben den Schlager“ gab es die jeweils passenden Goodies zu bekannten Schlagern. Klaus Carpendale, ein Mitstreiter der Pirschheidi, verteilte Eis als der Song „Himbeereis zum Frühstück“ lief. Torsten Kuhn, der zweite Pirschheidi-Mann, überreichte Rosen beim Song „Für Dich soll’s rote Rosen regnen“ und zusammen mit Frank Heck, dem dritten im Bunde, gab es einen großen Konfettiregen zu fortgeschrittener Stunde. Klar, dass auch reichlich getanzt wurde.
Bei all dem Spaß kam der karitative Zweck nicht zu kurz. Die Familie der kleinen und schwerkranken Lotta verteilte viele viele Glitzertattoos gegen eine Spende, um ihrer Tochter eine Stammzellentherapie zu ermöglichen, die in Deutschland nicht zugelassen ist und daher auch nicht von den Krankenkassen bezahlt wird. Rund 1.500 Euro kamen auf diese Weise zusammen.
Die Freiwillige Feuerwehr Neu Fahrlands unterstützte mit ihrer Präsenz die Veranstaltung genauso wie die mobile Feldküche aus Stahnsdorf, die neben Erbsensuppe auch sehr leckere Kasslerscheiben mit Sauerkraut im Angebot hatte. „Das ist endlich mal was anderes zum Essen“, freute sich Bernd, der ebenfalls schon seit vielen Jahren Mitglied im Anglerverein ist.
Aber auch Neu Fahrländer ohne Angelambitionen waren am Samstag dabei. „Natürlich bin ich heute hier. Denn für einen Neu Fahrländer ist das doch eine Pflichtveranstaltung“, beschreibt Uwe seinen Ansatz. Und so sahen das auch etliche Damen, die sich freuten, frei und ausgelassen unter blauem Himmel tanzen zu können.
Rund 500 Leute zog die Veranstaltung über den Tag verteilt an. Zu später und vor allen Dingen kühlerer Stunde war denn der Wiesenplatz gut gefüllt mit vielen Tanz- und Feierwilligen. Diese rund drei Hektar große Wiese ist der auslaufende Teil des Landschafts- und Trinkwasserschutzgebietes. In ihrer kleinen Ansprache wies die Ortsvorsteherin Carmen Klockow denn auch darauf hin, dass diese Wiese unbedingt erhalten bleiben müsse. Nicht nur weil die Fläche der Erholung diene, sondern weil Neu Fahrland seinen dörflichen Charakter erhalten will.
Dafür setzt sich auch Oliver Schuhmann ein, der im nächsten Jahr für den Ortsbeirat kandidieren will. „Neu Fahrland darf nicht Opfer der Potsdamer Expansionspläne werden“, sagte er. Aber vielleicht ist mit dem 100. Vereinsjubiläum auch eine Tradition begründet worden, auf der schönen Wiese nahe der Badestelle regelmäßig Sommerfeste zu veranstalten.
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