Gemütlich liegen die drei Katzen im Garten des Palais Barberini. Sie dösen vor sich hin. Ob sie sich wohl schon die mehr als 5.000 Werke der Kunstausstellung angeschaut haben? Die Rede ist gerade vom Palazzo Barberini in Rom, der ab 1625 für die Familie Barberini, die Familie des Papstes Urbans VIII., errichtet wurde. Bis 1949 war der frühe barocke Palastbau Sitz der amerikanischen Botschaft in Rom. Dann ging er in staatlichen italienischen Besitz über und ist seit 1953 in musealer Nutzung.
Die großartige Sammlung des Nationalmuseums umfasst Werke vom 12. Jahrhundert bis zur Zeit des Neoklassizismus. Zu den berühmtesten Gemälden gehören der Narziss von1599 sowie die Judith mit dem Haupt des Holofernes von 1600, beides Werke von Caravaggio. Und beide waren bereits im Potsdamer Palais Barberini zu sehen; in der Ausstellung „Wege des Barock“ vom 13. Juli bis 6. Oktober 2019.
Das Potsdamer Palais ist eine kleine Kopie des deutlichen größeren Palastes in Rom. 1772 wurde es nach Entwürfen von Carl von Gontard errichtet. Dabei kam es dem damaligen Bauherren Friedrich II. insbesondere auf die Fassade an, die möglichst nah an das römische Vorbild heranreichen sollte, ohne jedoch zu teuer zu werden. Mithin finden sich beim Potsdamer Palais nur fünf nebeneinanderliegende Fenster, während es beim römischen Vorbild sieben sind. Und die Seitenflügel, die es auch beim römischen Original gibt, entstanden erst Mitte des 19. Jahrhunderts nach Entwürfen von Persius und Hesse.
Das Potsdamer Gebäude wurde nicht nur als Wohnhaus genutzt, sondern auch als Ort des öffentlichen Lebens. Ausstellungen, Lesungen und Konzerte fanden dort statt. Hier residierte das erste Kino der Stadt – das „Clou“. Bis zur Zerstörung im April 1945 waren die Volksbücherei, eine Jugendherberge und das Standesamt beheimatet. Die Ruine wurde 1948 abgerissen.
Seit 2017 fungiert das wiedererrichtete Gebäude als Museum, gestiftet von SAP-Gründer und Mäzen Hasso Plattner. Bis 22. Oktober 2023 zeigt es die Ausstellung [
„Wolken und Licht. Impressionismus in Holland“]. Eigene Museumskatzen, die im Hof zur Havel hin residieren, haben sich allerdings noch nicht angesiedelt.
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