Für viele Fans von Subway to Sally war es der Höhepunkt der Konzertsaison 2023 - die Eisheilige Nacht in Potsdam. Seit 1996 spielen die musikalischen Lokalhelden der scharz-mystischen Folkrock-Metal-Szene in dieser Rauhnacht ihr finales Konzert des Jahres, seit 2009 das letzte Konzert der Tour mit dem wohlklingenden Namen „Eisheilige Nacht“.

Die Fangemeinde, über die Jahre stetig gewachsen, war nicht nur aus Potsdam und Berlin angereist, sondern auch aus Dresden, Braunschweig, Greifswald. Die Nummernschilder der geparkten Autos verrieten noch viele anderen Orte.

Etliche konnten von sich behaupten, noch keine Eisheilige Nacht in Potsdam verpasst zu haben, während es für andere das erste Mal war. „Ich komme aus der Lüneburger Heide und wollte dieses Jahr unbedingt mal dabei sein“, erzählte die junge Frau, die mit ihrem Vater das Konzerterlebnis teilte.

Wie immer nutzten einige Fans den Anlass, in Gewandung zu erscheinen. „Das ist das teuerste Gewand, was ich im Schrank habe“, berichtete der junge Mann, der auch regelmäßig auf Mittelaltermärkten zugegen ist. „Ich nutze jede Gelegenheit es zu tragen. Denn immerhin ist die Rüstung eine Maßanfertigung, die Armbänder mit Kreuzrunen sind aus Silber“, verriet er weiter.

Die Fans freuten sich über Manntra, die musikalische Entdeckung aus Kroatien. Sie markierten mit ihrem brachialen Sound, aber dennoch melodischen Songs mit Ohrwurmcharakter den Anfang dieses Festivalabends. In der Umbaupause nutzen viele Sympathisanten, die Möglichkeit für ein Selfie mit den Männern vom Balkan.

Dann eroberte „Letzte Instanz“ die Bühne. Die sechs Dresdner überzeugten mit Songs wie „Wir sind eins“ oder „Entzündet die Feuer“. Besonderes Stilmerkmal der Band ist die Kombination aus klassischen Rockinstrumenten mit einem Cello und einer Geige.

Mit Fiddlers Green, 1990 in Erlangen gegründet, wurde es etwas sanfter auf der Bühne. Der Irish Folk gepaart mit Ska, Punk und Metal bot kleine chillige Momente, bevor Subway to Sally mit rockig-metallenen Klängen die Bühne zum Schneien brachten. Denn passend zum Song „Schneekönigin“ schneite es viele Flocken auf die ersten Zuschauerreihen.

„Leinen Los“ vom Album Himmelfahrt sowie „Weit ist das Meer“ und „Ihr kriegt uns nie“ brachten Tempo auf die Bühne und zeigten, dass auch in einer ausverkauften Waschhaus-Arena immer noch Platz zum Tanzen ist. Natürlich hatten die sieben Subways auch ihre legendären Songs mitgebracht: „Eisblumen“, „Sieben“ oder „Kleid aus Rosen“ lösten Begeisterungsstürme aus.

Mit dem traditionellen Räuberlied endete auch diese Eisheilige Nacht. Textsicher, wie es nun mal beim besten Publikum der Welt so ist, sangen die Fans den Reim selbst, während die Band ihren Fan-Chor musikalisch begleitete.

Na dann: Guten Rutsch und auf eine Wiederkehr der Eisheiligen Nacht 2024.

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