Am Abend des 27. Januar fand nach dreijähriger Pause das Jahresauftakt-Treffen des Geschäftsnetzwerkes Potsdam (GNWP) im Friedenssaal in der Schopenhauer Straße statt. Rund 100 Mitglieder und Gäste kamen, um gemeinsam Zeit bei Speis und Trank zu verbringen, sich zu vernetzen und Wissenswertes zu erfahren – unter anderem von sechs Vortragenden, die ihre Reden auf das Thema Gesundheit fokussiert hatten. Denn das war das Kernthema des Abends: "Potsdam als Gesundheitsstadt – Für eine Kultur der Gesundheit".

Bevor die Keynote-Speaker zu Wort kamen, legte der Hip-Hop-Poet Robin Rotkehle den musikalischen Grundstein für diesen Abend mit seinen Songs „Potsdam, Du fetzt“ und dem Selbsthilfesong „Zusammen“.

Die Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg Ursula Nonnemacher war die erste Rednerin des Abends. Sie begrüßte es sehr, dass das GNWP auf das Thema Gesundheit setzt. Denn aus ihrer Sicht sei Gesundheit nicht nur ein individuelles Gut, sondern auch ein soziales und gesellschaftliches, mithin gemeinschaftliches Gut. Gesundheit sei eben nicht nur die Abwesenheit von Krankheit, sondern ein Zustand des Wohlergehens.

So müsse es darum gehen, die Gesundheit nicht allein auf medizinische Aspekte zu beschränken, sondern auch Sport- und Bewegungs- sowie Bildungs- und Ernährungsangebote zu schaffen und zu fördern, führte die Ministerin aus.

Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, griff den Faden auf und machte deutlich, dass Bauen, Wirtschaft und Umwelt einen starken Einfluß auf die Gesundheit haben. Die Stadt Potsdam setze daher im Rahmen der Stadtentwicklung auf gesunde Bedingungen für das Leben. Im Hinblick auf die ansässigen Unternehmen rücke Potsdam drei Wirtschafts-Cluster in den Mittelpunkt: Tourismus, Medien und Gesundheit. Schon jetzt gäbe es verschiedene Unternehmen aus der Medizintechnik, dem Medizinhandwerk und einige Start ups aus der Life-Science-Szene, die man aktiv unterstütze, so Bernd Rubelt.

Der Präsident des Unternehmerverbandes Brandenburg-Berlin e.V. Dr. Burkhard Greiff forderte mit Blick auf die Bundespolitik einen Mittelstandsstrompreis, Bürokratieabbau und mehr Streitkultur um mögliche Problemlösungen herbeizuführen und zitierte dabei Alt-Kanzler Helmut Schmidt: ‚Eine Demokratie in der nicht gestritten wird, ist keine.‘

Einen ganzheitlichen Blick auf die Gesundheit warfen dann Björn Lukas, Geschäftsführer BARMER, und Prof. Dr. Dieter Lazik, Vize-Präsident Internationale Gesellschaft für Natur- und Kulturheilkunde e.V. im Zwiegespräch. Für mehr Gesundheit brauche es mehr Wissen, weniger Angst, mehr Kultur, weniger Distanz, letztlich eine intakte soziale und wirtschaftliche Umgebung, bemerkte Prof. Dr. Lazik. Altes Heilwissen und die alten Kulturen wie Singen, Lachen, Tanzen wirkten sich positiv auf das Wohlbefinden aus, genauso wie ein positiver Sprachduktus, der Hoffnung gäbe und nicht Angst mache, so Lazik.

Den Aspekt der Kultur, insbesondere die positive Wirkung der Musik auf die Gesundheit, griff Alexander Hollensteiner, Geschäftsführer der Kammerakademie auf. Dazu brachte er einen Soundtrack des Lebens mit, um zu demonstrieren, welche Wirkung Musik hat.

In kurzen Anspielern stellte er seine Playlist vor, die u.a. aus Beethovens 5. Sinfonie, der Morgenröte von Peer Gynt und auch dem Song „My Way“ von Sinatra bestand und den Gästen mehr als nur ein Lächeln auf die Lippen zauberte.

Passend dazu legte Stefan Blank vom Jazzkollektiv Babelsberg den musikalischen Schlußstein des offiziellen Teils des Abends. Auf seinem Flügelhorn spielte er „Imagine“ von den Beatles.

Und so endete ein illustrer Abend mit guten Gesprächen und mit der Gewißheit, dass es auf das WIR ankommt, auf ein Miteinander. Ganz so wie es Robin Rotkehle zu Beginn des Abends in seinem Selbsthilfe-Song besungen hatte.

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