Diese sind 1990 von Werner Martin ins Leben gerufen worden, um dem Westberliner das brandenburgische Umland näher zu bringen. Waren es 1991 erst sieben Veranstaltungen, bringt es das größte Musikfestival der gesamten Region Berlin-Brandenburg in diesem Jahr auf 37 musikalische Veranstaltungen. Zählt man die Beiprogramme, wie Floßfahrten, Museumsbesichtigungen, Themenführungen durch Naturreservate hinzu, kommen über 100 Veranstaltungen im Jahr zusammen.
„Es ist schon ein spezielles Musikfestival“, sagte der Talk-Gast des Salons, Wolfram Korr, im Gespräch mit Maren Courage, die charmant durch den Abend führte. Wolfram Korr muss es wissen, denn er ist seit Oktober 2020 Geschäftsführer und Künstlerischer Leiter der Brandenburgischen Sommerkonzerte. Es ginge nicht so sehr um die Konzerte, sondern um die Orte und um die Menschen, die man über die Musik verbinden wolle, führte der ehemalige Konzertmeister vom Staatstheater Cottbus aus.
„Wir erleben, dass immer weniger Leute in klassische Konzerte gehen. Für acht Prozent der Bevölkerung ist es noch selbstverständliches Freizeitverhalten, immerhin zwölf bis 15 Prozent gehen noch hin und wieder in ein klassisches Konzert“, so Korr. Und so würden ihn gerade diese restlichen 92 beziehungsweise 80 Prozent antreiben, die Klassik zu vermitteln und zu öffnen.
Mehrdimensional solle es sein, mit viel Drumherum; es ginge darum, die Orte in den Mittelpunkt zu stellen, eine Story zu erzählen, die Ort, Werk und Künstler verbindet. Als Beispiel führte er die Pastorale von Beethoven an. Ein Stück das quasi für die Natur gesetzt sei. Im 1. Satz ginge es um das „Fröhliche Empfinden bei der Ankunft auf dem Lande“. Und dieses Naturerlebnis im Einklang mit der Musik und dem Ort, genau das ist es, was die Leute sich wünschen, also ein fröhliches Empfinden bei der Ankunft auf dem Lande zu haben. Genau das wolle man bei einem Besuch der Brandenburgischen Sommerkonzerte bieten.
Die Fokussierung auf das Entertainment hat sich Wolfram Korr während seiner Jahre bei der Reederei TUI-Cruises zu eigen gemacht. Dort verantwortete er das gesamte Bordentertainment der Flotte, die während seiner Zeit von 2008 bis 2020 von Null auf sieben weltweit cruisende Schiffe wuchs. Er entwickelte neue Bord-Theater für völlig neue Schiffsklassen mit, inszenierte neue Musikshows und koordinierte die Logistik der Künstler. Immerhin waren 9000 Theaterplätze auf den sieben Schiffen mit 500 Künstlern zu bespielen. Ziel war es dabei immer, so Korr, die AIDA-Schiffe zu übertreffen.
„Man muss anerkennen, dass das Publikum unterhalten werden will, es ist offen und neugierig, es will weder gelangweilt noch getäuscht werden“, weiß der virtuose Geiger, den man bei einigen Konzerten des Festivals auch selbst erleben kann. Klar, dass auch die Salon-Gäste in den Genuss einer kleinen Kostprobe des musikalischen Könnens von Wolfram Korr kamen.
Der Abend endete dann aber noch lange nicht, denn schließlich geht es im Salon auch um bilaterale Gespräche, um das sich Verbinden und Netzwerken. Die Räumlichkeiten des Lemon boten dafür viel Gemütlichkeit und viele kleine Köstlichkeiten.
- Der nächste Maren Courage Salon findet am 19. März mit Manja Schüle, Brandenburger Bildungsministerin, statt.
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