Respekt! So ein Titel aus dem ersten musikalischen Set, gesungen von Susan Albers anlässlich der Meisterfeier 2024, bevor die Meister und Meisterinnen aus 14 Gewerken Einzug hielten. Anlässlich der Übergabe der Meisterbriefe nahmen 201 Männer und Frauen in den ersten acht Reihen im Großen Saal des Hans-Otto-Theaters Platz, alle ausgestattet mit dem roten Meister-Schal – ein imposantes Bild.

Respekt haben sich die 36 Frauen und 165 Männer auch verdient, denn sie haben es geschafft: Sie haben die Meisterausbildung erfolgreich absolviert und gehören damit zur Bildungselite des Landes, wie es der Präsident der Handwerkskammer Potsdam, Robert Wüst, formulierte. „Sie haben Ausdauer, Willenskraft und Durchhaltevermögen bewiesen. Sie alle hier sind die Zukunftsmacher unserer Zeit“, lobte Wüst die frischgebackenen Meister, darunter 32 Elektrotechniker, 27 Installateure Sanitär, Heizung, Klima und 24 Kfz-Mechaniker. Diese drei Gewerke waren zahlenmäßig am stärksten vertreten.

Die beliebtesten Meisterausbildungen bei den Damen fanden im Friseurhandwerk (14), in der Augenoptik (8) und im Konditorhandwerk (8) statt. Der jüngste Meisterbriefempfänger ist 21 Jahre alt, der älteste 54.

43 Prozent der Absolventen kamen von außerhalb, waren also Brandenburger und haben den Meister am Campus Götz über die Handwerkskammer Potsdam absolviert.

Im Beisein von Gästen aus Wirtschaft, Politik und Medien und natürlich ihren Familien erhielten die Handwerksmeister ihren Meisterbrief von der Dr. Manja Schüle, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, und dem Handwerkskammerpräsidenten Robert Wüst überreicht.

„Unsere Gesellschaft steht vor vielen großen Herausforderungen, für die wir kluge, kompetente Führungskräfte brauchen. Sie gründen nicht nur Unternehmen oder führen Familienbetriebe fort, sie vermitteln unseren Lehrlingen außerdem wichtige Werte wie Zuverlässigkeit und Sorgfalt, Fleiß und Hingabe, Teamwork und Verantwortung. Von einem starken, innovativen Handwerk profitieren wir alle!“, gratulierte Dr. Manja Schüle in ihrem Grußwort den Meisterinnen und Meistern.

Die Festrede hielt Bella Liere, Kabarettistin am Potsdamer Kabarett Obelisk. Comedy und Handwerk seien zwei Welten, die so unterschiedlich sind wie der Werkzeugkasten und eine Bühne. Aber dennoch gäbe es viel Verbindendes, führte die Kabarettistin launig aus.

„Wir benötigen beide, der Comedian und der Handwerker, Disziplin, eine Menge Talent und Geschick. Ein Handwerker muss in der Lage sein, mit den Handwerksinstrumenten so umzugehen, als wären sie die Verlängerung seines eigenen Körpers.“ Und beide müssten auch mit Worten jonglieren. Bella Liere erinnerte in dem Zusammenhang an den Handwerkersprech: „Das ist nicht schief, das hat Gefälle!“

Alles in allem sei das Handwerk trotz zahlreicher YouTube-Tutorials und künstlicher Intelligenz wichtig, denn in einer Zeit, in der alles immer schneller gehen soll, sei das Handwerk eben das Entschleunigungsmoment.

Ein Teig brauche zum Gehen Zeit und ein ordentliches Möbelstück zu tischlern ebenso, betonte Bella Liere. „Echte Handwerkskunst ist mehr als ein Do-it-yourself-Projekt auf YouTube. Handwerk ist wie ein guter Witz. Es braucht Zeit, das richtige Timing und das gewisse Etwas, um wirklich zu glänzen. Handwerk ist eine Kunst, die Zeit, Übung und Erfahrung erfordert.“

Den musikalischen Rahmen der Veranstaltung setzte die Gewinnerin der 2023-Staffel von Voice of Germany: Susan Albers. Für ihren Auftritt hatte sie verschiedene musikalisch passende Hits im Gepäck - von Respekt bis One Moment of Time.

Mit Verweis auf die Meistergründungsprämie und vielen anderen Leistungen der Handwerkskammer Potsdam machte der Hauptgeschäftsführer Ralph Bührig den Jungmeistern Mut, den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen und Verantwortung in der Ausbildung zu übernehmen. „Wir brauchen Sie als couragierten Unternehmer oder Unternehmerin.“

Die feierliche Übergabe der Meisterbriefe klang im Foyer des Hans Otto Theaters mit vielen kulinarischen Köstlichkeiten aus.

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