Gesundheitsministerin Nonnemacher eröffnete vor kurzem das Pilotprojekt ErwiN (Erweiterte Übertragung von arztentlastenden Tätigkeiten in ArztNetzen) in Berlin. Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern gehen gemeinsam neue Wege in der medizinischen und pflegerischen Versorgung älterer, chronisch kranker Menschen. Das vom Bund geförderte Projekt ermöglicht es, dass erfahrene Pflegekräfte nach spezieller Ausbildung Aufgaben von Hausärzten übernehmen. In Brandenburg wird ErwiN zunächst in den Landkreisen Uckermark, Ostprignitz-Ruppin und im Mittelbereich Elsterwerda/Bad Liebenwerda umgesetzt.

Das Projekt zielt darauf ab, Ärzte zu entlasten und gleichzeitig die Rolle der Pflege zu stärken. Hierfür werden im Rahmen des Projekts neun examinierte Pflegefachkräfte sechs Monate lang durch die Universitätsmedizin Greifswald ausgebildet. Sie übernehmen anschließend Hausbesuche und die Behandlung von 100 Patienten in enger Abstimmung mit den Ärzten. Diese können über Videosprechstunden bei Bedarf hinzugezogen werden.

Ministerin Nonnemacher sagt: "Eine immer älter werdende Bevölkerung stellt die Gesundheitsvorsorge nicht nur in unserem Bundesland in den nächsten Jahren vor enorme Herausforderungen. Es gilt neue, innovative Lösungen und Herangehensweisen zu entwickeln. Genau dies tut das Projekt ErwiN. Im Angesicht des demografischen Wandels verzahnt es auf fachlicher Ebene die Bereiche Medizin und Pflege und trägt so vor allem in ländlichen Regionen zur Sicherung der flächendeckenden Versorgung bei. Ich freue mich daher sehr, dass Brandenburg an der Erprobung dieses außerordentlich vielversprechenden Projekts beteiligt ist."

Die Versorgung der ersten 100 Patienten beginnt am 1. Juli 2024. Geplant sind vier Phasen mit insgesamt mehr als 1.200 Patienten. Das Projekt wird mit rund 6,7 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert und hat eine Laufzeit von 3,5 Jahren.